Winterurlauber*innen reagieren unterschiedlich auf Schneemangel und haben kein einheitliches Meinungsbild zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel
PRESSEMITTEILUNG |
BZT-Studie zeigt:Winterurlauber*innen reagieren unterschiedlich auf Schneemangel und haben kein einheitliches Meinungsbild zu Anpassungsmaßnahmen an den KlimawandelKempten, den 29. Januar 2024 – Wie reagieren Urlauber*innen auf Schneemangel in ihrem Winterurlaubsort und wie stehen sie zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel? Dieser Frage ist das Bayerische Zentrum für Tourismus (BZT) in einer Umfrage zum Wintertourismus nachgegangen. Hierzu wurden zwischen dem 16.11. und dem 03.12.2023 von GfK über 3.000 Personen repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt.Keine eindeutige Reaktion auf Schneemangel am UrlaubsortFür drei Viertel der befragten Winter(sport)urlauber*innen ist Schneesicherheit generell wichtig oder sehr wichtig und 37 Prozent wählen ihren Urlaubsort nach der Schneesicherheit aus. Im Urlaub spielt klassisches Alpinskifahren eine große Rolle, aber die Aktivitäten sind insgesamt breit gefächert und reichen von Spazierengehen bzw. Winterwandern über Rodeln, Eislaufen, Snowboarden, Ski-Langlaufen bis hin zu Schneeschuhwandern, Skitourengehen oder Fun-Sportarten. Doch was, wenn der Schnee fehlt? Liegt am Urlaubsort kein Schnee, antworten 30 Prozent der Befragten, dass sie ihrem Urlaubsort dennoch treu bleiben und sich dort anders aktiv betätigen würden. Ebenfalls 30 Prozent der Befragten geben dagegen an, den Urlaubsort bei Schneemangel zu wechseln. Weitere 17 Prozent der Befragten würden zu einem anderen Zeitpunkt in die ursprünglich ausgewählte Destination fahren, wenn eher Schneesicherheit angegeben ist. Meinungen zur technischen Beschneiung von Pisten gehen auseinanderSehr unterschiedlich fällt die Einschätzung über die technische Beschneiung von Pisten in Skigebieten aus. 45 Prozent aller Befragten stimmen der Aussage zu, dass „vor dem Hintergrund von Energiekrise und Klimawandel eine Beschneiung von Skipisten absolut nicht vertretbar ist.“ Dagegen vertreten 31 Prozent der Befragten die Meinung, dass die technische Beschneiung vor dem Hintergrund der Sicherung von Arbeitsplätzen sowie als Einnahmequelle für die Urlaubsorte gerechtfertigt ist. Über die Hälfte der Personen (55 Prozent), die ihren Winterurlaub im Schnee verbringen möchten, finden die technische Beschneiung wichtig und richtig angesichts des damit verbundenen Wirtschaftsfaktors. Jeder Dritte dieser Winterurlauber im Schnee (35 Prozent) lehnt die Beschneiung ab. Deutliche Unterschiede ergeben sich nach Altersgruppen: Mit zunehmendem Alter nimmt die die Kritik an der technischen Beschneiung zu. Unterschiede bei der Akzeptanz von Anpassungsmaßnahmen an den KlimawandelEin ebenso heterogenes Stimmungsbild zeigt sich in der Bevölkerung hinsichtlich der Akzeptanz von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel durch die Skigebiete. Um auch weiterhin Winter(sport)urlaub anbieten zu können, halten 28 Prozent Aufforstungen zur stärkeren Beschattung von Skipisten sowie 12 Prozent Snowfarming für geeignete Anpassungsmaßnahmen. Auch der Einsatz von Kunststoffmatten (17 Prozent) und der Bau von Indoorskihallen (14 Prozent) werden als geeignete Anpassungsmaßnahmen bewertet. Dagegen präferiert ein Viertel aller Befragten (25 Prozent) die Entwicklung ihrer Winter(sport)destination zu einem Ganzjahresbetrieb mit alternativen Angeboten wie Mountainbiken oder Wandern. Weitere Ergebnisse der Umfrage können Sie hier abrufen:Erhebungsmethode
Ansprechpartner: Für weitere Presseinformationen: |
Das Bayerische Zentrum für Tourismus (BZT) ist ein An-Institut der Hochschule Kempten. Es wird vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus vorerst bis Ende 2025 gefördert und versteht sich als ein unabhängiger wissenschaftlicher Thinktank. Neben relevanten Forschungsprojekten initiiert und moderiert das BZT den praxisrelevanten Austausch zwischen Wissenschaftlern, Politikern und den verschiedenen Akteuren der Tourismuswirtschaft. Dabei stehen die Vermittlung von Wissen, die Identifikation wichtiger Themen der bayerischen Tourismuswirtschaft, die Vernetzung der bayerischen Tourismusakteure und ein lösungsorientierter Diskurs zur Förderung, Optimierung und Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit des bayerischen Tourismus im Fokus. Ziel des BZT ist die Förderung von Tourismuswissenschaft und -forschung sowie die Intensivierung des interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustauschs. https://bzt.bayern/
|
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!